Wer handwerklich begabt ist, der kann sich selber einen Holzbackofen bauen. Schön fand ich, dass ich die nun folgende Aufbauanleitung für einen Holzbackofen veröffentlichen darf:
Die Ofenform beschäftigte mich wochenlang. Überall stand zu lesen, diese aus Sand herzustellen und darauf Lehm oder Schamotte zu schichten. Schließlich kam mir die Idee, diese aus Styropor herzustellen, was sich als ein Glücksgriff erwies.
Also begann ich, 10 Styroporplatten 100 x 50 x 5 cm aufeinander zu kleben (Styroporkleber) und ich erhielt somit ein rechteckiges Gebilde. Durch diesen Block waren nun auch die Innenmaße quasi vorgegeben. Nun zeichnete ich mir auf der Längsseite die innere Ofenform auf.
Nun ergab sich ein größeres Problem: Beim Ausschneiden der Form mittels eines scharfen Messers entstanden Tausende von Styroporteile. Ich stoppte diese Art der Bearbeitung, dachte nach und fand heraus, dass man Styropor am besten mit einem heißen Draht schneidet. Ich bastelte aus Dachlatten eine U-Form und spannte über die U-Öffnung einen dünnen Silberdraht. An beiden Enden schloß ich dann einen starken Lichtrafo meiner Modelleisenbahn an. Dieser hat mehrere Ausgänge, die abgegriffen werden können.
Nun hatte ich eine Möglichkeit gefunden, auf sauberem Weg das Styropor zu bearbeiten. Schließlich stand die Form. Dabei waren mir Maßtoleranzen bis 3 cm gleichgültig. Lediglich bei der Ofenöffnung legte ich Wert auf die Einhaltung der Maße, da ich dachte, dass bei Abweichungen der Zug des Ofens beeinträchtigt werden könnte. Es stellte sich hinterher heraus, dass mich meine Gefühle hinsichtlich der Ofenform nicht getrügt haben.
Schließlich setzte ich meinen fertigen Styroporkörper auf die Betonplatte und richtet ihn aus. Dabei war es mir wichtig, vor dem Ofeneinang eine Arbeitsplatte von 30 cm zu erhalten. Diese erweist sich heute als sehr praktisch, da darauf auch Bleche abgestellt werden können.
Betonhülle
Die Betonaußenhülle
Um die Wärme gut zu speichern ist ein letzter Auftrag mit Betonestrich erforderlich. Diesen habe ich nicht zu dünn angesetzt. Mit der Kelle begann ich am Ofeneingang mit einer Stärke von rund 8 cm aufzutragen, wobei ich um den Ofenrohreingang sorgfältig arbeitete.
Schließlich glätte ich die Oberfläche mit der Kelle und ließ den Beton über ein paar Tage austrocknen. Anschließend pinselte ich noch einen Aussenfarbe (weiß) darüber.
Der Ofen war nun fertiggestellt.
Das Ofenrohr – Der Kamin
Ich setzte in den Kaminstutzen nun einen Ofenrohrbogen von 90 °.
Man sollte prüfen, diesen ggf. in Edelstahl zu besorgen. Teurer, aber hält ewig. Da ich noch ein Stahlteil vorrätig hatte, setzte ich dieses ein. Mal schauen, was daraus im Luafe der Jahre wird.
Da mein altes Kupferdach über einen Kamin verfügte (siehe Seite 1), war ich gezwungen, mein Ofenrohr nach diesem auszurichten. Dazu kaufte ich mir im Baumarkt ein flexibles Alurohr (wie Ziehharmonika ausziehbar, 125 mm Durchmesser). Offensichtlich verwendet man dieses im Belüftungsbau vorzugsweise. Es hält Temperaturen bis 200 ° aus. Meine anfänglichen Bedenken, dass das Alu schmelzen könnte, waren unbegründet. Es hielt den Temperaturen stand. Mittels eines Schlauchbinders befestigte ich das Rohr am Ofenrohrbogen und führte es dann durch meinen Kamin nach oben. Länge sollte ungefähr 2 m betragen. Ganz oben auf meinen Kamin setzte ich dann als Regeschutz ein Dächlein.
Das Anfeuern
baut Spannung auf! Wie verhält sich der Ofen nun?
Man sagt, vorsichtig die Sache anzugehen. Zunächst nur ein ganz leichtes Feuer entzünden (ca. 20 Min.) und nach und nach mehr Holz dazugeben. So ging ich vor. Nach einer Stunde hatte ich die Maximalhitze erreicht und der Ofen hielt prächtig. Nun war er bereit, die ihm zugedachten Aufgaben zu übernehmen.
Am Tag danach wurde es ernst. Die erste Pizza sollte es geben. Richtig spannend war alles!
Beachten Sie dass der gesamte Pizzabackvorgang ca. 4 Stunden dauert. ca. 3 1/2 Stunden muss der Ofen angeheizt werden!
Ich entzündete im ersten Drittel ein kleines Feuer (Kaminanzündwürfel), legte darauf kürze Dachlattenreste und darauf schließlich ein Scheit Holz (am besten Buche oder Eiche). Als dieses gut brannte, legte ich einen weiteren Holzscheit nach und ließ dieses auch gut anbrennen. Danach schob ich mit einem Spaten alles in den hinteren Bereich. Ich legte nochmals Holz nach und wartete, bis auch dieses gut brannte. Im Anschluß daran säuberte ich mit einem Hexenbesen die alte Brennstelle.
Dann schob ich meine Pizza (auf rundem Blech) ein und positionerte über der ersten Feuerstelle. Hin und wieder holte ich das Blech mit einem Insolierhandschuh heraus und sah mir das Ergebnis an. Wie lange nun die Pizza im Ofen bleiben soll ist Geschmackssache. Ich habe es gern knusprig und daher liess ich sie gut braun werden. Andere lieben die kurzere Backzeit.
Drehen Sie die Pizza mit dem immer wieder um 90 Grad gegen die Feuerstelle, damit die gleichmäßig braun wird.
Wenn der Ofen auf der richtigen Temperatur ist, ist die Pizza innerhalb von 5 Minuten fertig.
An dieser Stelle möchte ich Euch einige Infos über einen selbstgebauten (leider nicht von mir 🙁 Holzbackofen mitgeben, die der Erbauer uns freundlicherweise erlaubt hat hier zu veröffenltichen. An dieser Stelle ein ganz GROSSES DANKE an http://www.beepworld.de/members30/pizzaofen/ Leider kann ich den netten Baumeister nicht namentlich benennen, da sein Name nicht ersichtlich ist.
Er sagt dazu:
Bau eines Pizza-Holzbackofens mit Bauanleitung
Diese Bild weiter unten zeigt meine neue Ofenstation.
Vorab: Ich bin kein Pizzaofenbauer. Bitte fordern Sie bei mir auch nicht weitere Pläne an. Diese habe ich nicht.
Nun zum Thema:
Ursprünglich war dies ein Holzkohlengrill. Bis auf die Grundplatte wurde alles abgerissen, die Betonplatte verlängert, ein Holzlager aufgebaut und daneben ein Pizzaofen errichtet.
Es war mir bewußt, dass ich viel Arbeit zum Bau zu investieren hatte und ich wusste auch, dass die Herstellung einer Pizza im Holzbackofen viel Zeit und Geduld erfordert.
Holz immer vorrätig zu haben, anfeuern, nachschieben und immer wieder kontrollieren erfordern viel Zeit.
Aber all dies rentiert sich, denn eine Holzofenpizza schmeckt einfach köstlich!
Bau eines Pizzaofens
Fundament
Planung des Fundaments:
Die Maße für meinen Backofen wurden durch die alte Grillstelle quasi vorgegeben. Lediglich der Oberaufbau musste verändert werden. Ich riß alte Mauern ab und legte auf die alte Betonplatte eine neue, längere Betonestrichplatte (ca. 9 cm stark). Diese wurde durch eine Baumatte armiert. Ab den Bereich der Ofenfläche setzte ich dann eine Reihe Schamottesteine (6 cm stark) auf die Platte. Ich denke, auch ein feuerfester Beton hätte es getan, der die Wärme noch besser speichert, als die Schamottsteine.
Auf die Betonplatte wurden dann Hebel-Gasbetonsteine (es können auch Protonsteine verwendet werden) für 2 Trennwände gesetzt. Siehe Seite 1! Neben der Ofenstelle entstand gleichzeitig eine Ablage für mein Kaminholz.
Nachfolgende Hinweise beschränken sich nur auf den Bau der Ofenstation ohne Holzlager.
Angaben zum Fundament möchte ich nicht machen. Sie sollte darüber mit einem erfahrenen Fachmann sprechen oder sich in einem kompetenten Baumarkt beraten lassen. Wichtig ist, dass es fachmännisch hergestellt wird, da darauf eine große Last ruht.
Mein Ofen ist so breit, dass ich im übrigen 2 Bleche nebeneinander stellen kann.
Heute, 2 Jahre später, mache ich manches anders und meine Pizza zählt inzwischen zur Weltklasse.
Es bereitete mir immer Probleme, die belegte Pizza auf einer Schaufel in den Ofen einzuführen. Der Tomatensaft weichte den Teig auf, alles klebte, verrutschte, das Ergebnis war unbefriedigend.
Heute nun backe ich die dünnen Pizzafladen in meinem Elektrobackofen vor. Dies bei 250 Grad über ca. 6 Minuten. So wird der Teig fest und kann nun problemlos belegt werden. Der Tomatensaft kann den Teig nicht mehr aufweichen. Der Boden hat durch das Anbacken quasi eine Durchlaufsperre bekommen.
Das Anbacken hat schlagartig alle meine bisherigen Probleme gelöst.
Mit einer Schaufel oder auch Porzellanteller kann die Pizza problemlos in den Holzofen eingeführt werden. Mann kan sie auch ganz einfach einmal drehen. Nichts bleibt hängen, nichts verrutscht bei diesem Vorgang.
Danke
Wer ebenso fasziniert von dieser Bauleistung ist und davon, dass der Erbauer einfach – ohne einen Vorteil daraus zu erhalten – kostenfrei diese Informationen ins Netz stellt, der konnte sich gerne per Gästebuch-Eintrag bei ihm bedanken. Leider existiert diese gtolle Infoseite nicht mehr.
Ich persönlich finde es toll, vor allen Dingen wenn ich daran denke, wieviele Bauanleitungen bei ebay verscherbelt werden ohne dass jemand weiss, was sich hinter der vermeintlichen Bauanleitung versteckt. Hier steckt jemand dahinter, der es erprobt hat und der uns teilhaben lässt an seinem Wissen … ohne dadurch xxx Euro xxx zu erwerben.
D a n k e !